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[Rezension] Bonnie Dee, Summer Devon: The Gentleman and the Rogue

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  • Originaltitel, 2010
  • Genre: Historical Gayromance
  • Deutsche Übersetzung: nicht vorhanden
  • nur als eBook erhältlich
  • Bewertung: 5 von 5 Sternen

London, 1813:
Kriegsveteran Sir Alan Watleigh leidet immer noch unter den Folgen des Krieges – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Um sich abzulenken nimmt er einen jungen Mann mit nach Hause, der auf der Straße seine Dienste anbietet – Jem.
Nach der Nacht bietet Sir Alan seinem Bettgenossen dann eine feste Stelle an – als Kammerdiener.
Eigentlich will Alan damit keine sexuelle Beziehung eingehen, zu groß ist seine Scham über seine Abartigkeit. Doch Jem bietet mehr als nur saubere Hemden und glänzende Stiefel. Und so wird Alan immer wieder schwach. Dann muss Alan jedoch dringend aufs Land reisen, ein kleines Mädchen, die Tochter einer seiner Soldaten ist in Gefahr. Und Jem begleitet ihn dabei.

Ungeachtet dessen, das die beiden Männer völlig unterschiedlich sind, verlieben sie sich ineinander. Zu der Zeit äußerst gefährlich.
Dazu kommen auch noch die erheblichen Standesunterschiede: Alan als Adliger ist es gewohnt, immer genug Geld zu haben und über ein großes Haus mit Personal zu herrschen. Sollte seine Vorliebe für Männer bekannt werden, dann droht mindestens ein Skandal, wahrscheinlich auch der Tod. Und so versuchte er es immer wieder mit Frauen, aber ohne großen Erfolg.
Jem Brown ist da ganz anders aufgewachsen. Sein Vater ist unbekannt, seine Mutter ist eine der vielen Straßenhuren, die die Londoner Elendsviertel zu der Zeit bevölkerten. Lesen kann er kaum, nur seinen eigenen Namen mühsam schreiben. Obwohl er erst 19 Jahre alt ist, hat er doch schon mehrere Jahre als männliche Hure gearbeitet. Er weiß, das er mit einer Frau nichts anfangen kann. Aber er weiß auch genau, das er, falls er von der Obrigkeit erwischt wird, hängen wird.

Für Jem ist schnell klar, das sich ihm hier eine Chance bietet, die er nie wieder im Leben haben wird. Saubere Kleidung, regelmäßige Mahlzeiten – Sicherheit. Das sein Arbeitgeber gut aussieht und nur etwas älter ist als er, das schadet nicht. Man merkt aber ganz deutlich, das er auch auf das Angebot von Alan eingegangen wäre, wenn der 70, keine Zähne und einen Bierbauch gehabt hätte.
Trotzdem ist die Liebe, die Jem für Alan spürt sehr glaubhaft dargestellt.

In vielen Gay Historicals wird das Thema Homosexualität meistens beschönigt und oft wird so getan, das es zwar ein paar Leute schockieren würde, aber mehr auch nicht. Dieser Illusion kann man sich bei The Gentleman and the Rogue wirklich nicht hingeben. Für einen reichen Adligen mag es noch möglich sein, das Land zu verlassen, aber jemand aus der Unterschicht hat diese Chance nicht.

Was die Standesunterschiede angeht, auch da wird nichts beschönigt. Alan wird nicht plötzlich zum Menschenfreund und Wohltäter und Jem ist nicht das uneheliche Kind eines Lords, der plötzlich doch zum Erben erklärt wird – oder so ähnlich. Beide Männer sind durchaus sympathisch, aber sie können auch nicht aus ihrer Haut. Und beide machen Fehler und verletzen den Partner durch ihre Handlungen.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist sehr flüssig, nur die Sache mit dem verschwundenen Mädchen war mir ein bisschen zu heftig.

Fazit: Wahrscheinlich ist eine Beziehung zwischen zwei so unterschiedlichen Männern im historischen London nicht. Aber so könnte es sich abgespielt haben.
Ich muss unbedingt mehr von dem Autorenduo lesen!



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